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Hintergrund zum Forschungsprojekt

Wettbewerbsfaktor Digitalisierung

Die Digitalisierung hat bereits weite Teile der Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung entscheidend verändert und erhält durch die Pandemie zusätzlich erheblichen Schub. Als Querschnittstrend und zentraler Wettbewerbsfaktor sind die Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) zu einem der Innovationstreiber schlechthin geworden, der Geschäftsmodelle, Wert­schöpfungs­prozesse, Dienstleistungen und Produktwelten auch für die Wirtschaft in Sachsen-Anhalt nachhaltig verändert. Die Verbesserung der Rahmen­bedingungen für die Digitalwirtschaft ist damit ein wichtiger Faktor für eine moderne regionale und lokale Wirtschaftsförderung.

Statement

„Produkte und Dienstleistungen der Digitalwirtschaft bieten erhebliche Potenziale für Innovation und Wertschöpfung. Um dieses Potenzial für Sachsen-Anhalt zu nutzen, braucht es zielgenaue, regional abgestimmte Unterstützungsangebote.“

Wirtschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann

Neues Forschungsformat „Reallabor“

Reallabore sind nicht völlig neu, haben aber auch noch nicht eine lange Tradition. Nach der Sichtweise des Reallabor-Netzwerks bezeichnen „Reallabore transdisziplinäre Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen. Wissenschaft und Gesellschaft arbeiten gemeinsam an zukunftsfähigen Lösungen. Hochschulen, Kommunen, NROs, Unternehmen, staatliche Institutionen, Verbände schließen sich unter dem Leitbild Nachhaltiger Entwicklung als Pioniere des Wandels in Reallaboren zusammen – insofern verstehen sich die Reallabore selbst als Pioniere des Wandels. Zivilgesellschaft und Bürgerschaft bilden dabei wichtige und starke Partner. Sie alle übernehmen Verantwortung für die kommenden Generationen, gestalten Zukunft und bilden Kristallisationspunkte eines „neuen Gesellschaftsvertrags“. Reallabore experimentieren; sie entwickeln, erproben und erforschen Neues. Partizipativ und kooperativ Transformationsprozesse anzustoßen und wissenschaftliche wie gesellschaftliche Lernprozesse zu verstetigen sind wesentliche Ziele der Reallaborarbeit.“

(Vgl. https://www.reallabor-netzwerk.de/zentrale-begriffe/was-ist-ein-reallabor/)

„Labor“ bedeutet also in diesem Zusammenhang nicht, dass Wissenschaftler*innen in weißen Kitteln Experimente durchführen, oder Ähnliches, sondern alle Interessierten, sei es Unternehmen, Bürger, Verbände, Wirtschaftsförderungen, Politiker oder sonstige Institutionen können und sollen die Forschungsaktivitäten in der Laborphase mitgestalten, eigene Impulse geben und ihre Interessen einbringen. Dadurch wird das „Reallabor“ erst „real“ und lebendig.

Um das Hauptziel einer optimalen Unterstützung der Digitalwirtschaft erreichen zu können und dieses Potenzial für Sachsen-Anhalt bestmöglich auszuschöpfen, wurde diesem Projekt die Idee eines Reallabors als neues Forschungsformat zugrunde gelegt. Die Reallabore bilden dabei Räume für Innovation, innerhalb der unter realen Bedingungen Erfahrungen mit (digitaler) Innovation gesammelt werden können. In solchen zeitlich und räumlich begrenzten Experimentierräumen sollen neue Organisationsmodelle für die Unternehmensförderung erprobt werden, die eine neue und vor allem zielgruppengerechte, optimale Unterstützung von Unternehmen gewährleisten.

In diesem Reallabor „Digital Economy“ geht es damit zusammenfassend um die Erprobung und die experimentelle Neukonzeption eines abgestimmten regionalen Unterstützungsangebotes für die Digitalwirtschaft. Wesentliche Teilziele und Bausteine bestehen u. a. in einer umfassenden Analyse der bestehenden Situation in den Beispielregionen, der Identifikation zentraler Standort- und Einflussfaktoren für innovationsorientierte Unternehmen sowie in einem Neuaufbau einer innovationsorientierten Förderungsstrategie. Der große Vorteil eines Reallabors ist es, diese innovationsbezogene Modelle sofort unter realen Bedingungen testen und evaluieren zu können.

Theorie der Reallabore und interessante Links

Reallabore werden aber auch als Testräume für Innovation und Regulierung verstanden. Hier hat das BMWi Freiräume für Innovationen geschaffen und konzeptionell hinterlegt:

Weitere Literatur zu den Reallaboren finden Sie hier: https://www.reallabor-netzwerk.de/literatur/

Ebenfalls gibt es die Reallabore der Energiewende (BMWi): https://www.energieforschung.de/spotlights/reallabore

Besonders weit ist der Reallabor-Ansatz schon in Baden-Württemberg entwickelt worden. Hier gibt es schon seit 2015 Reallabor-Ansätze: https://mwk.baden-wuerttemberg.de/de/forschung/forschungspolitik/wissenschaft-fuer-nachhaltigkeit/reallabore/

Seit Mitte 2020 haben auch die „Regionalen Open-Government-Labore“ ihre Arbeit aufgenommen (ein Projekt des BMI im Rahmen des Bundesprogramms ländliche Entwicklung – BULE):

Aber auch im Verkehrs- und Mobilitätsbereich haben sich mittlerweile einige Ansätze entwickelt, hier ein Beispiel aus Hamburg: https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Artikel/DG/reallabor-digitale-mobilitaet-hamburg.html

Kontakt
Projektleiter
Prof. Dr. Jürgen Stember
jstember@hs-harz.de